Wieso Komponententechnologie?
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In den letzten Jahren konnten auf dem Computermarkt im Hardwarebereich starke Veränderungen beobachtet werden. Die Hardware wurde standardisiert und die Produktionskosten verringert. Im Vergleich zu der rasanten Entwicklung blieb die Softwareentwicklung “stehen” und damit Software weiterhin teuer und aufwendig, es konnten nur träge Veränderungen verzeichnet werden.


Das Problem der Softwareindustrie verschärfte sich immer weiter, die Benutzer und Entwickler stießen bei der Integration von Anwendungen auf verschiedenen Plattformen an Grenzen, wie: Sprachbarrieren, Betriebssysteme, Netzwerkprotokolle, Anwendungs- und Entwicklungswerkzeuge und Individual- und Standard-Entwicklungsschnittstellen. Individualentscheidungen der Entwickler haben sich als nachteilig herausgestellt. Es wurde in Programmiersprachen entwickelt, die nicht mehr verwendet werden. Die Anwendungen laufen nur auf Betriebssystemen, die veraltet sind. Die Wartung des Systems ist schwierig geworden, da kaum noch jemand das System kennt. Die meisten Entwicklungen sind “Standalone-Lösungen”. Es ist fast ausgeschlossen, dass die Software in neuen Betriebssystemen oder Anwendungen eingesetzt werden kann.


Das sind nur ein paar Gründe, die in der Literatur dafür angegeben wurden, warum es zu der Entwicklung der Komponententechnologie kam. Die komponentenbasierte Softwareentwicklung spielt in der aktuellen Diskussion um zukunftsorientierte Software-Entwicklungstechniken eine große Rolle. “Komponentenbasierte Softwareentwicklung” gilt als eine Chance, noch höhere Produktivität und Qualität bei der Softwareentwicklung zu erreichen, als dies mit reiner Objektorientierung möglich ist. Es können so die Komplexität und die damit verbundenen Entwicklungskosten – durch Wiederverwendung von “gut getesteten” und “leicht wartbaren” Komponenten – reduziert werden.


Die Idee der Komponententechnologie ist vergleichbar mit den Prinzipien, die Maschinenbau und Automobilindustrie bereits seit Jahren anwenden. Dort werden im Baukastenprinzip komplexe Produkte erstellt. Dabei werden die einzelnen Bauteile, wie beispielsweise ein komplettes Armaturenbrett, als Baustein (Komponente) gefertigt, um diese Komponente dann als eigenständige Einheit in ein Fahrzeug zu integrieren. Dabei gibt es fest definierte Schnittstellen und die Komponenten können eigenständig geändert werden, solange diese Schnittstellendefinition gleich bleibt. Beim Armaturenbrett kann das Design geändert werden, wenn die Einbaumaße und Verschraubungen erhalten bleiben. Weiterhin kann das gleiche Armaturenbrett durchaus in mehreren verschiedenen Fahrzeugtypen Verwendung finden. So kann auch eine gekapselte Softwarekomponente durchaus von verschiedenen Applikationen genutzt werden.

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